Werkstück-Spanntechnik meets WZM-Automatisierung
Der Druck zur individuellen Automatisierung in der mechanischen Fertigung nimmt stetig zu. Die Frage, warum automatisiert werden soll, stellt sich heute kaum mehr. Die Probleme des Fachkräftemangels (demografischer Wandel) und die Notwendigkeit, Werkstücke immer kostengünstiger produzieren zu müssen (globaler Wettbewerbsdruck, schwankende Nachfrage), sind in allen Ländern nahezu gleich. Es stellt sich heute hauptsächlich nur noch die Frage, welche Automatisierung für jeden die richtige ist. Geht es vor allem um die individuelle Bearbeitung von Einzelteilen bis hin zu Kleinserien oder steht die stückzahlflexible Teilefertigung von kleineren bis mittleren oder von mittleren bis großen Serien im Vordergrund? Der optimale Einsatz der Mitarbeitenden, idealerweise nur in der Tagschicht, und die Entlastung von Routinearbeiten sind weitere Vorteile der automatisierten Werkzeugmaschinen (WZM)-Beladung. Grundsätzlich bleibt festzuhalten, dass in der mechanischen Bearbeitung nicht allein die maximale Automatisierung durch den Einsatz von Robotertechnik das technische und wirtschaftliche Optimum darstellt, sondern es entscheidet vor allem der Bearbeitungsprozess, der einen entscheidenden Mehrwert durch eine spann- und automatisierungstechnische Lösung sichert. Die Betrachtung nur auf die Automatisierung greift daher zu kurz, denn zur Steigerung der Produktivität der WZM muss der Gesamtprozess erfasst werden, mit dem Ziel, die meisten Spindellaufzeiten pro Maschine zu erreichen.


Was tatsächlich die richtige Automatisierung ist, hängt im Wesentlichen von individuellen Faktoren wie Werkstückgrößen und -gewichten, benötigten Spannmitteln, Anzahl der Aufspannungen, Fräszeit pro Teil, Anteil Neu- und Wiederholteile, Stückzahl pro Jahr, Stück pro Fertigungslos, Maschinenpark, Platzverhältnisse, Zielvorgaben, mannlose Zeiten und vielem mehr ab. Aufgrund der Rahmenbedingungen scheiden in der Regel einige Automatisierungsansätze, und zwar meistens aus technischen Gründen, aus. Aus den verbleibenden Möglichkeiten muss dann die am besten geeignete ausgewählt werden.

„In der mechanischen Bearbeitung stellt nicht die maximale Automatisierung das Optimum dar, sondern es entscheidet der gesamte Bearbeitungsprozess.“
Markus Lau ist Leiter Vertrieb und Marketing sowie Mitglied der Geschäftsleitung der GRESSEL AG in Aadorf.
Unter dem Slogan „Generation Automation“ bietet Gressel, Schweizer Spezialist für Werkstück-Spanntechnik, dem Anwender ein umfassendes Produkt- und Leistungsspektrum für die bedarfsgerechte automatisierte Fräsbearbeitung. Auf der neuen Website www.generation-automation.ch bietet eine praxisorientierte Automationsmatrix unter Berücksichtigung aller relevanten Investitions- und Nutzungskriterien eine wertvolle Entscheidungshilfe. Dabei wird grundsätzlich zwischen den drei in der Praxis vorkommenden Anforderungsprofilen – Paletten-Automation, Werkstück- und Paletten-Automation (Hybrid) sowie Werkstückautomation mit Roboter-Direktbeladung – unterschieden. Dabei bildet die prozessrelevante Werkstückspanntechnik immer die Basis für die integrierte direkte oder indirekte Automatisierung der Fräsbearbeitung.

Auf der AMB in Stuttgart (Halle 1, Stand G37) zeigen wir Werkstückspanntechnik für alle Arten der WZM-Automation. Im Bereich der Werkstück-Automation wird mit dem neuen hydraulischen und zentrischen Großhubspanner „CLH“ eine Weltneuheit präsentiert – Bauteile können mit einer Summenspannkraft von 80 kN und einem Hub bis zu 110 mm automatisch gespannt werden. Ebenfalls neu ist ein vollelektrischer, selbsthemmender 5-Achs-Spanner mit IO-Link-Kommunikation. Im Bereich der Paletten-Automation werden viele bewährte Praxisbeispiele zur Erhöhung der Maschinenlaufzeiten „live“ zu sehen sein, sowie „R-C2“-Automationen mit einem Werkstückwagen und mit einem AMC (Autonomous Mobile Cobot) – ein Messebesuch lohnt sich also auf jeden Fall.
